Heilige Berge

Die Tradition der Verehrung der Berge stammt aus prähistorischer Zeit. Die heiligsten Berge (z.B. Otgon Tengel, Altan Ovoo) werden häufig durch nationale Zeremonien verehrt. Es gibt viele heilige Berge, die von den Einwohnern vor Ort angebetet werden. Diese stehen nicht auf der Liste nationaler Zeremonien. Jeder, der einen heiligen Berg besucht, opfert dem Berg etwas und äußert daraufhin einen Wunsch. Man sagt, man sollte nicht einen heiligen Berg besteigen, wenn man nicht ein besonderes Ziel hat. Für Frauen allerdings ist der Zutritt zu den heiligen Bergen verboten und sie können ihren Respekt nur dadurch zeigen, dass sie einmal um ihn herum laufen.

Die Mongolen geben den heiligen Bergen traditionell ehrenvolle Namen, wie “Chairchan”, “Khan” oder “Bogd”. Die Berge, die sich unweit von Ulan Bator befinden, werden “Songino Chairchan”, „Batchans Berg“ oder „Shiliin Bogd" genannt. Der Name „Chairchan“ war der Name eines Geistes, der unter der Erde lebte und in der Vergangenheit angehimmelt wurde. Das Wort „Khan“ hat den gleichen Ursprung wie „Khaan“ und heißt soviel wie „König“, so nannte man ursprünglich den mächtigsten oder reichsten Mann des Stammes. „Bogd“ kommt von „Buddha“ und bezieht sich auf die Reinkarnationen von Buddha.

Ein Berg, der „Bogd“ getauft wird, ist ein Berg, der als genauso großartig und einzigartig angesehen wird wie Buddha. Aus diesen Gründen wird dieser Name  nur bestimmten Bergen gegeben. Die meisten der Berge, die diesen heiligen Namen tragen, befinden sich in der Steppe. Berge, die den Namen „Chairchan“ trgen, haben meist markante Merkmale, wie steile, scharfe Spitzen, die mit Schnee und Eis bedeckt sind oder steinige Abhänge. Berge hingegen, die „Khaan“ oder „Khan“ genannt werden, haben lange Spitzen mit Vegetation.

Der Bogd Khan Chairchan Berg, der sich südlich von Ulan Bator befindet, hat zwar keine steinigen Spitzen, doch er ist so majestätisch, dass er als der einzige Berg in der ganzen Mongolei, alle der drei ehrbaren Namen tragen auf sich vereint.